Das Soltau-Haus in Bergedorf

Dietrich Wilhelm Soltau

Wo wohnte Dietrich Wilhelm Soltau in Lüneburg?

Es existieren nur wenige Hinweise auf den Ort, wo Soltau in Lüneburg gewohnt hat. Einen findet man in seinen Lebenserinnerungen. Hier schreibt Soltau für das Jahr 1820, dass er finanziell nicht mehr in der Lage war, sein eigenes Haus zu halten. Er bat daher seinen Nachbarn gegenüber, den Bürgermeister von Dassel, er möge ihm in einem seiner Nebenhäuser eine Wohnung einrichten.

"Im Dezember 1820 sah ich mich durch die Lage meiner Vermögens-Umstände genöthigt mein Wohnhaus zu verkaufen. Ich hoffte mir eine wohlfeilere Wohnung zu verschaffen, indem ich meinen Nachbar den Herrn Bormeister von Dassel veranlaßte, sein (mir gegenüber belegenes) Nebenhaus für mich ausbauen zu lassen."

In den Adressbüchern der Stadt Lüneburg finden sich für Georg H. von Dassel und für Soltau Einträge für die Straße Auf der Münze (heute: An der Münze). Da damals keine Hausnummern eingetragen worden waren, muss man, um eine konkrete Zuordnung machen zu können, in die Schoß-Rollen schauen, in welchen sowohl die Eigentümer als auch die Bewohner verzeichnet sind. Die Schoß-Rolle von 1815 (Lüneburger Stadtarchiv AB73 261 S. 70-71) verzeichnet den "Ehrwürdigen Doctor und Senator Dietrich Wilhelm Soltau" als Eigentümer und Bewohner des Hauses Auf der Münze 3. Georg H. von Dassel wohnte Auf der Münze 7.

An der Münze 3

Nach 1820 zog Soltau in das Haus Auf der Münze 12, welches G. H. von Dassel gehörte. (Stadtarchiv Lüneburg, Schoßrolle von 1824, AB 73 270, Artikel 349, S. 22 verso)

An der Münze 12

Zu diesem Haus schreibt die Denkmaltopografie: "Zweigeschossiges Wohnhaus mit Substanz wohl des 16. Jh., das im 18. Jh. zwei Wohnungen aufnahm und bis 1841 zum patrizischen Anwesen Am Markt 2 gehörte." (Stefan Winghart und Doris Böker (Hg.), Hansestadt Lüneburg mit Kloster Lüne - Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland - Baudenkmale in Niedersachsen Band 22.1, S. 266)

An der Münze (Blick in Richtung Rathaus)

Dietrich Wilhelm Soltau konnte sich vor der französichen Besetzung Lüneburgs nicht nur ein Haus leisten, sondern auch ein Gartengrundstück.

"Ich besaß schon seit 1802 einen Garten am Lüner Thor, auf welchem aber das Gartenhaus so verfallen war, daß es einzustürzen drohte. Da es durchaus keiner Ausbesserung mehr fähig war, so entschloß ich mich, es niederreißen, und ein neues bauen zu lassen. Die beträchtlichen Kosten, die mir dieser Bau und die übrigen Verbesserungen dieses Grundstücks verursachten, waren mit meinen damahligen Umständen nicht unverträglich, zumahl da mich zu gleicher Zeit einige literarische Arbeiten beschäftigten, von welchen ich mir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine gute Ausbeute versprach."

Ausschnitt eines Lüneburger Stadtplans, der den Zustand von 1813 zeigt. Der rote Bereich unterhalb des Marktplatzes (h) zeigt die Straße Auf der Münze, der grüne Bereich zeigt die Gartenparzellen vor dem Lüner Tor (c).

Quelle: Bernhard Jacobi, Hannover`s Theilnahme an der deutschen Erhebung im Frühjahr 1813, Hannover 1863.

 


 

 

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